Hallo Ihr Lieben,
musste alles ein bißchen sacken lassen... aber jetzt erzähle ich Euch von meiner OP.
Nachdem ich über ein Jahr MMK (multimodales Konzept) durchgeführt habe, meinen Antrag mit allen Befunden bei der Krankenkasse eingereicht und innerhalb von 8 Tagen meine Zusage hatte und dann 3 Wochen später meinen OP-Termin... ist die Zeit wirklich dahingeflogen...
Nach der Magenspiegelung Ende April (die war übrigens ein Klacks... bekommt man eine tolle Kurzzeitnarkose und spürt gar nix) durfte ich dann 2 Tage später in der Klinik einrücken.
Zu dritt lagen wir im Zimmer... glücklicherweise hatte ich Gehörschutz dabei :-) und so schlief ich noch relativ ruhig bis um 4.20 meine 85jährige Bettnachbarin meinte, sie müsse sich waschen (das Waschbecken lag direkt neben meinem Bett) und packen, denn ihr Mann käme und hole sie um 10.00 Uhr ab...
Okay :-( ist halt so...
Bei der Visite um 7.00 kam die Ärztin auf mich zu und meinte: "Wir müssen den Termin leider verschieben... der Oberarzt hatte sehr viele Notoperationen in der Nacht, daher wird die OP für den nächsten Tag angesetzt"
Ehrlich... in dem Moment war ich mehr erleichtert als enttäuscht... irgendwie doch noch ein Tag, so dass ich mich seelisch und moralisch noch mehr darauf einstellen konnte...
Zwischenzeitlich wurden meine 2 Zimmergenossinnen entlassen und 2 neue Zugänge kamen...
Der Tag ging soweit auch ganz ruhig rum... hatte noch eine weitere Adi-Patientin (wie man auf Station genannt wurde) kennengelernt und wir versuchten uns so gut es ging gegenseitig Mut zuzusprechen... Schließlich ist es doch eine Operation, bei der auch einiges schief gehen kann... aber wir wollten einfach mal das Beste hoffen...
Dienstag morgen war ich entsprechend früh wach, bin noch einmal duschen gegangen und dann kam um 7.30 ein Pfleger um mich abzuholen für die Anästhesie... Musste noch einmal eine Runde heulen... die Stationsschwester nahm mich so nett in den Arm und meinte, es wird alles gut... Es ist schon ein komisches Gefühl im Flügelhemdchen und Stützstrümpfen im Bett zu liegen und durch die Gänge eines Krankenhauses geschoben zu werden.
In der Anästhesie angekommen wurde ich gleich in Empfang genommen, kletterte auf den OP-Tisch vor der Schleuse, wurde liebevoll in warme Decken gepackt und beobachtete das Treiben um mich herum.
Der Anästhesist kam gleich, stellte sich vor und ich erwähnte noch einmal, dass ich bisher sehr negative Erfahrungen mit Narkosen hatte, mir wurde immer sehr übel und ich musste mich beim Aufwachen immer übergeben... Keine gute Kombination für eine Schlauchmagen-OP. Er versprach aber auf mich aufzupassen und in den Jahren seit meiner letzten Narkose hätte sich in dem Bereich auch sehr viel getan... ich sollte nur beruhigt an einen schönen Traum denken (hahaha)...
Er fragte nach meinen Kindern (falsche Frage!!! fing sofort wieder an zu weinen), dann fragte ich, ob er Kinder habe... seine Antwort im Ohr war das Letzte was ich hörte und weg war ich...
Bewusst "wach" war ich so gegen 14.00 Uhr... immer noch benommen merkte ich wie ich vom Aufwachraum in die Wachstation kam... Die Schwestern dort waren total lieb und fürsorglich... gegen 17.00 Uhr war ich wieder ganz Herr meiner Sinne... und das Beste... alles ohne Übelkeit und Kopfweh...
Gegen die Schmerzen bekamen wir (lag zu zweit auf dem Zimmer) was superdolles... ich döste immer wieder weg... schaffte es sogar mich mit Hilfe der Schwester besser im Bett zu positionieren... und verbrachte eigentlich eine sehr angenehme Nacht dort...
Am nächsten Morgen wurde ich mobilisiert, einmal aufsetzen, habe mich selbst gewaschen und Zähne geputzt... frisches Hemdchen... und ab auf die normale Station...
Dort angekommen half mir eine Schwester beim Anziehen... ist doch ein besseres Gefühl in den eigenen Klamotten und da der Blasenkatheter auch gleich gezogen wurde, wackelte ich zu den Toiletten (hatte keine im Zimmer)...
Ich war wirklich erstaunt, wie wenig "weh" es tat... klar, es war unangenehm, aber vom Schmerzlevel echt auszuhalten... Am 2. Tag bin ich auch die Gänge hoch und runter gelaufen... nicht gerade aufrecht... aber es war ok... langsam lies die starke Medikation der Wachstation nach... mir ging es nicht ganz so gut wie am 1. Tag... und abends dachte ich schon... mir wäre irgendeine Naht aufgegangen... es brannte im ganzen Brustbereich... der Nachtpfleger beruhigte mich... nein, da ist nix passiert... ist "nur" Sodbrennen... oh halloooooo.... das kannte ich gar nicht... noch nicht mal von den Schwangerschaften... Mit einer Infusion wurde es langsam besser und ich habe die Nacht halb im Sitzen geschlafen... Ab Tag 3 ging es mit jedem Tag besser und so wurde ich am Tag 5 nachhause entlassen...
Ich kann Euch sagen... war das herrlich... im eigenen Bett... Montag auf Dienstag bekam ich aber wieder Sodbrennen... nehme zwar einen Magenschoner... aber so richtig hat nix geholfen... also wieder die Nacht im Sitzen verbracht und gegen 2.00 Uhr eingeschlafen... von Dienstag auf Mittwoch das gleiche Spiel... zwischenzeitlich war ich schon sehr deprimiert... die Schmerzen vom Sodbrennen fand ich schlimmer als der Wundschmerz... Mittwoch auf Donnerstag bis heute Ruhe... Am Donnerstag wurden meine Fäden gezogen... mein Arzt meinte, man muss einfach ein bißchen Geduld haben... das regelt sich schon...
Etwas erleichtert und guter Dinge bin ich dann abends ins Bett gegangen... schlafe immer noch leicht erhöht und versuche meine Trinkmenge zu halten...
Insgesamt habe ich bereits 11 kg abgenommen (Flüssigkeitsphase + Krankenhaus + ein paar Tage zuhause)... aber ein Spaziergang ist es keineswegs...
Mein Gewicht liegt momentan bei 123,2 kg
Ich kann es irgendwie gar nicht fassen... es gab aber auch Phasen nach der OP, bei denen ich dachte... was hast Du nur angestellt...
Man soll sich diesen Schritt wirklich gut überlegen... er ist nicht rückgängig zu machen... es kann Probleme geben... es kann auch zu Folgeoperationen kommen... es ist also nicht nur alles Eitel Sonnenschein...
aber die Wochen bzw. Monate werden es bei mir zeigen... ich halte Euch auf dem Laufenden...
seid herzlichst gegrüßt...
1 Kommentar:
Gut, dass bis hierhin alles schon so komplikationslos verlaufen ist - das ist doch schon ein großer Schritt! :) Ich habe stressbedingt manchmal Sodbrennen und kenne das unschöne Gefühl daher nur zu gut. Aber mit Omeprazol 40mg geht es mir besser.
Dir weiterhin alles Gute!
Liebe Grüße,
Jessica
Kommentar veröffentlichen